Habt ihr euch schon einmal gefragt, welches das beste Visier/Objektiv ist? Nun, gefühlt haben wir alle darauf eine Antwort. Doch was passiert, wenn das Thema annähernd wissenschaftlich betrachtet wird? Genau das haben wir für euch getan. In diesem Beitrag erklären wir unsere Methode und präsentieren eine Liste aller nicht-vergrößernden Zielvisiere für Tom Clancy’s Rainbow Six Siege (Stand 09/2022).
Bevor es ans Eingemachte geht, noch ein paar Worte zur Methodik und wie die Ergebnisse zu deuten sind:
– Die Erhebung der Prozente erfolgte durch maschinelle Pixelzählung (Vergleich eines leeren Bildschirms mit Bildern, auf denen die jeweiligen Visiere zu sehen sind). Der Referenzbildschirm hat eine Auflösung von 1920×1200 Pixel (16:10). Das FOV betrug 83 und die Waffe ist die MPX von Valkyrie.
– „Space inside sight“ bezeichnet den prozentualen Anteil von Pixeln, die sich innerhalb der Zieleinrichtung befinden. In diesem Teil werden anvisierte Gegner mehr oder weniger gut zu sehen sein. Ein hoher Wert ist erstrebenswert.
– „Loss of screen space“ bezeichnet den prozentualen Anteil von Pixeln, die durch das Visier-Gehäuse, Fadenkreuz sowie Waffe und Hände verdeckt werden. Gegner, die sich in diesem Bereich befinden, sind nicht zu sehen. Ein möglichst niedriger Wert ist gut und ermöglicht eine bessere „situational awareness“ au´ßerhalb des anvisierten Bereichs.
– Die optimale Kombination ergibt sich aus möglichst großem Anteil „space inside sight“ und möglichst kleinem „loss of screen space“-Anteil.
– Auch wenn es im Spiel bei dem ein oder anderen Visier so wirken mag: Alle hier gezeigten Zieleinrichtungen haben die identische Vergrößerung: nämlich fast gar keinen. Stärkeren Zoom erreicht man nur mit anderen Visieren, die überwiegend bei Attacker-Operators zu finden sind.
Wie wichtig und entscheidend die Verdeckung durch das Zielvisier sein kann, zeigt eindrücklich das folgende Video. In dieser Situation war der Gegner mehrere Sekunden nahezu unsichtbar und tauchte dann plötzlich wie aus dem Nichts auf. Unser Clan-Spieler war so verwirrt, dass dieser Clip zunächst als Beweis eines Spielfehlers angelegt wurde. Später zeigte sich, wie es wirklich dazu kam und dass das hier genutzte Visier „Reflex A“ den Gegner ungünstig verdeckte.
Hier eine Erklärgrafik, die noch einmal anschaulich zeigt, wie die Begrifflichkeiten grafisch einzuordnen sind.
Und nun für euch die Ergebnisse. Aufgelistet und getestet wurden alle Zielvisiere ohne Vergrößerung: Ohne Visier „Iron sights“, Red Dot A/B/C, Holo A/B/C/D, Reflex A/B/C. Es gibt noch ein „Reflex D“-Visier für Tachanka. Da dieses aber nicht universell und nur für Tachanka nutzbar ist, entfällt es im Vergleich. Die Werte ohne Zieleinrichtung („Iron sights“ aka „Kimme und Korn“) schwanken von Waffe zu Waffe, sodass wir auch dafür keinen Einzelwert angeben können.
Anklicken zum Vergrößern.
Man sieht deutlich, dass es größere Unterschiede zwischen den Visieren gibt. Einige bieten super Sicht innerhalb der Zieleinrichtung, verdecken aber bis zu 8% mehr Pixel des Bildschirms. Im Umkehrschluss gibt es Visiere, die eine weitaus ungestörtere Sicht außerhalb des Ziels ermöglichen, aber im Ziel selbst weniger zu bieten haben.
Unsere Empfehlungen:
– Viel Ziel, Drumherum egal: Red Dot A
– Wenig Ziel, möglichst viel Drumherum: Red Dot B
– Der gute Kompromiss: Reflex B, Reflex A, Holo B
– Geheimtipp: Das Reflex B ist zwar nach Zahlen in keiner Disziplin perfekt, jedoch ist der Visier-Rahmen so dünn, dass er fast vernachlässigt werden kann. Lediglich im linken unteren Bereich befindet sich ein Gehäusekasten, der den Blick auf den Boden versperrt und beim Rechtslehnen Gegner verdecken könnte. Das Fadenkreuz ist Gewöhnungssache, hindert aber niemanden am Erfolg.
Letztlich sind Zahlen nicht alles. Man muss sich wohlfühlen mit dem gewählten Visier. Zudem sagen die Zahlen nichts aus darüber, welcher Teil des Bildschirms verdeckt wird und ob ein Visier eher rund, quadratisch oder breit ausgeführt ist. Da bei Rainbow Six Siege jedoch der gesamte Bildschirm wichtig ist – schließ´lich gibt es auch liegende oder hockende Gegner und tödliche Gadgets in Bodennähe – wollten wir es nicht verkomplizieren und halten die simple Pixelzählung für dennoch repräsentativ. Und wir alle kennen doch diesen einen Freund, der trotz Callout in die Willkommensmatte getreten ist, weil er sie selbst nicht gesehen hat, nicht wahr? Wir hoffen, dass euch dieser Beitrag hilft, die richtigen Entscheidungen für eure Attachments zu treffen.
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